Antwort der Erstunterzeichner in den Medien

Stellungnahme zum negativen Entscheid der Regierung auf den offenen Brief


Die beiden Erstunterzeichner des offenen Briefes nehmen den Entscheid der Regierung zur Kenntnis, bedauern jedoch, dass die Regierung und Verwaltung die zentrale Forderung – den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzflächen, wie er im Thurgauer Gesetz verankert ist – nicht als dringend notwendig einstufen konnten.

Wir begrüssen, dass die Regierung in ihrer Antwort auf wichtige Punkte wie Hochwasserschutz, Sohlenerosion und Renaturierung eingeht. Diese Themen unterstützen auch wir, da sie für die Sicherheit von Land und Menschen essenziell sind.

Leider fehlt in der Antwort jegliche Erwähnung unserer klaren Forderung nach dem Schutz der landwirtschaftlichen Nutzflächen und Fruchtfolgeflächen. Der potenzielle Abbau der Versorgungssicherheit wird weder geprüft noch als relevant betrachtet. Stattdessen wird auf Themen wie Dammschutzsysteme, Grundwassergefährdung und Uferverbauungen verwiesen, welche den ökologischen Artenschwund betreffen. Dies lenkt von den Kernforderungen ab.

Es wird betont, dass die Thur eine der grössten ökologischen Vernetzungsachsen im Thurgau sei, was als gesetzliche Grundlage dient. Dabei entscheiden die Kantone, ob eine kostspielige „Mercedes-Lösung“ oder ein pragmatischer Ansatz gewählt wird. Die geplante mechanische Ausweitung der Thur auf 80–100 Meter Breite stellt bereits einen wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz dar.

Wir bedauern, dass der Wiedereinbau vorhandener und bereits bezahlter Flussbausteine als mögliche Böschungssicherung in der Antwort unbeachtet blieb. Solche Massnahmen könnten nicht nur die Gefahr von Dammunterspülungen erheblich verringern, sondern auch langfristig eine nachhaltige Lösung darstellen. Zudem ist es weder aus Sicht des Umweltschutzes noch im Hinblick auf die Gewässerverschmutzung vertretbar, dass Erde durch den dynamischen Flusslauf abgeschwemmt wird. Dies würde nicht nur die Sedimentbelastung der Gewässer erhöhen, sondern auch das in der Erde gebundene CO2 freisetzen. Um dies zu vermeiden, ist eine zuverlässige Böschungssicherung dringend erforderlich.

Ausblick

Wie und mit welchen Massnahmen wir im Jahr 2025 Prioritäten setzen, wird nach intensiven Gesprächen mit Politikern, dem Bauernverband, Fachleuten und weiteren Interessierten entschieden. Unsere Botschaft richtet sich an die Thurgemeinden: Der Gewässerraum sollte nicht voreilig ausgeschieden werden. Vielmehr erwarten wir eine sorgfältige Abwägung, die alle Interessen berücksichtigt. Falls erforderlich, sollte über ein Referendum eine optimierte und nachhaltige Lösung erarbeitet werden. Gleichzeitig werden wir unsere Ideen und Anliegen mit Nachdruck in die Zusammenarbeit mit der Thurkonferenz einbringen, um eine nachhaltige und ausgewogene Lösung zu fördern.